Nachhaltiges Druckverfahren

«Green Printing» wird immer wichtiger, da bei Unternehmen das Bewusstsein zu umweltschonendem Handeln stetig wächst. Der Energieverbrauch der Geräte oder die Auswahl des Verbrauchsmaterials haben allesamt einen Einfluss auf den ökologischen Fussabdruck. Neue Innovationen ermöglichen es heute, mit umweltverträglichen Digitaldruck- und Signage-Materialien zu arbeiten, die keine Kompromisse erfordern, wenn es um Aussehen oder Haltbarkeit des Drucks geht. Im folgenden Artikel stellen wir Ihnen 4 Bereiche des Druckverfahrens vor, die Sie nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten können.

Umweltschonendes Verbrauchsmaterial

Die Auswahl des Verbrauchsmaterials hat einen grossen Einfluss darauf, wie nachhaltig ein Druckverfahren ist. Was Folien, Stoff, Karton oder Platten gemeinsam haben? Allesamt sind sie Materialien, auf die gedruckt werden kann.

PVC-freie Folien sind beispielsweise umweltfreundliche, bedruckbare Folien, die zu 100% frei von PVC und Weichmachern sind. Diese Folien können für diverse Beschriftungen im Innen- und Aussenbereich eingesetzt werden. Ein Beispiel für eine Serie umweltfreundlicher Selbstklebefolien für Plotter und Digitaldruck-Anwendungen ist «ImagePerfect Evergreen». Abgesehen vom Verzicht auf PVC können aber auch andere Eigenschaften der Folie nachhaltig gestaltet werden. Zum einen können Folien mit einem wasserbasierendes Klebstoffsystem verwendet werden, das komplett frei von Lösungsmitteln ist, ohne dabei die Hafteigenschaft herkömmlicher Folien zu verlieren. Des Weiteren gibt es auch ein 100% recyceltes Trägerpapier.

Beim Druck auf Stoffen ist besonders darauf zu achten, dass der Anteil an recyceltem Stoff so hoch wie möglich ist. Noch besser: Ein Stoff, der mehrfach wiederverwendet werden kann! Upcycling aus alten Grafikstoffen ist ebenfalls eine gute Lösung, da der gesamte Stoff so im Kreislauf bleibt. Eine weitere Möglichkeit ist das Drucken auf Platten. Dazu gehören beispielweise Forex, Kappa Plast, Dibond und Acryl. Hierbei ist besonders auf Zertifizierungen wie DISPA zu schauen, welche auf nachhaltig produzierte Platten verweisen. Und der grosse Vorteil beim Druck auf Karton? Es kann beinahe alles recycelt werden!

Neben umweltfreundlichem Papier verhilft auch die Wahl der Druckfarben zum nachhaltigen Druckverfahren. Tinten wie die neueste Generation der HP Latex Tinten überzeugen nicht nur durch hohe Bildqualität, konsistente Farben und exzellente Haltbarkeit, sie bieten auch zahlreiche Vorzüge in Sachen Umweltschutz. Wie bei HP Latex Tinten sollte darauf geachtet werden, dass die Tinten wasserbasierend und geruchsfrei sind. Sind auf der Verpackung Warnhinweise für Gefahrenstoffe, chemisch reaktive Monomere oder Luftschadstoffe? Dann sollten Sie lieber auf das Produkt verzichten. Wie auch beim Karton können Sie auf Zertifizierungen achten. Ist die Tinte beispielsweise UL ECOLOGO zertifiziert, erfüllt sie die strengen Gesundheits- und Umweltkriterien.

«Neue Innovationen ermöglichen es heute, mit umweltverträglichen Digitaldruck- und Signage-Materialien zu arbeiten, die keine Kompromisse erfordern, wenn es um Aussehen oder Haltbarkeit des Drucks geht.»

Nebst der Tinte sind auch umweltfreundliche Druckerpatronen essenziell. Tatsächlich gibt es heute bereits Druckerpatronen aus Karton anstelle von Kunststoff. Diese verursachen weitaus weniger CO2 Ausstösse und können bei der Rückgabe des Herstellers viel einfacher und emissionsarmer recycelt werden.

Nicht zuletzt sollte bei allen Materialien darauf geachtet werden, dass sie in biologisch-abbaubaren Hüllen verpackt und geschützt werden. Diese sorgen dafür, dass es zu reduziertem Verschleiss kommt. Auch hier kann auf FSC-Zertifizierungen wie FSC, PEFC, EU Ecolabel oder Der Blaue Engel geachtet werden oder auf plastikfreue Verpackungen aus ungebleichtem Karton. Diese basieren auf nachhaltiger Forstwirtschaft und verfolgen mit ihrer Zertifizierung den Schutz und Erhalt der Wälder. Sind die Materialien wiederverwendbar und einfach entsorgbar? Achten Sie auf Anweisungen auf dem Produkt für die Wiederverwertung und/oder Entsorgung der einzelnen Produktkomponenten. Zuletzt ist auch die Fertigungsstätte des Produkts ebenso wie die Herkunft der verwendeten Rohstoffe wichtig. Je kürzer die Transportstrecken, desto besser die CO2 Bilanz.

Druckergeräte

Das A und O für einen nachhaltigen Druck ist ein effizient und ökologisch arbeitender Drucker. Recyclinggerechte Konstruktion und schadstoffarme Kunststoffteile – so zeichnen sich die besten Geräte aus. Mit emissionsarmem und leisem Druck sowie Langlebigkeit ebenso. Sie wollen einen neuen Drucker anschaffen? Dann achten Sie ganz besonders auf den Energieverbrauch des Geräts. Die Kennzeichnung zur Energieklasse gibt Ihnen Aufschluss darüber, wie hoch der Energieverbrauch des jeweiligen Geräts ist. Um sich inmitten der vielen Angebote einzelner Hersteller besser zurechtzufinden, bieten Ihnen auch hier die Nachhaltigkeits-Siegel eine gute Orientierung vor der Neuanschaffung. Siegel wie Energy Star, Blauer Engel oder TCO Certified verraten Ihnen, welche Geräte besonders auf eine nachhaltige Produktion ausgelegt sind.

Steht der Drucker schon in Ihren Räumlichkeiten, ist eine regelmässige Maschinenreinigung und
-wartung das A und O für die Langlebigkeit Ihres Geräts. Und zwar einmal pro Woche! Je besser man sich um Drucker kümmert und je sauberer sie sind, desto weniger schnell werden sie verstopft. Doch auch aus ökonomischer Sicht macht es Sinn: Je sauberer das Gerät, desto seltener muss ein Techniker her. Auch die Verwendung von chemischen Mitteln ist weniger häufig nötig, um das Gerät wieder auf Vordermann zu bringen. Doch nicht nur der Drucker an sich kann gereinigt werden: Reinigen Sie auch das zu bedruckende Material vor dem Drucken, um Staub in der Maschine und Schmutz im Druckbild zu verhindern. Ist das Material verschmutzt, kann es sein, dass das Produkt zweimal produziert werden muss, was ökologisch nicht effizient wäre.

Druckverhalten

Um vorausschauend und effizient zu drucken, gibt es einige Vorgehensweisen, auf die Sie achten können. Um Fehler im Vorfeld zu vermeiden, sollten Sie vorab mit einen Testdruck auf einer kleinen Fläche beginnen. Ob Platte, Stoff, Karton oder Folie: Nutzen Sie möglichst viel Fläche beim Druck, damit so wenig wie möglich vom Druckmaterial in der Entsorgung landet. Überprüfen Sie im Vorfeld die Druckdaten, um Fehler in der Produktion zu vermeiden.

Auswärts drucken

Sollte es einmal dazu kommen, dass auswärts gedruckt werden müssen – beispielweise bei einem Grossprojekt im Ausland – ist die Suche nach einer ökologischen Druckerei essenziell. Auch in Druckbetrieben hat sich klimatechnisch viel getan in den letzten Jahren. Halten Sie Ausschau nach Druckereien, die Ökostrom einsetzen, nachhaltige Materialien verwenden und den Betrieb energieeffizient und durch Klimakompensation klimaneutral führen. Auch der Weg zur Druckerei spielt eine Rolle. Je näher die Druckerei, desto kürzer der Lieferweg und desto weniger Emissionen werden verursacht.